Podium über Landwirtschaft zur Bundestagswahl

Am Montagabend, zum 10. Februar wurde eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl mit einigen der Direktkandidaten oder Parteivertretern in Lich-Muschenheim abgehalten. Die Veranstaltung wurde von dem Kreisbauernverband und der Landjugend Gießen e.V. geleitet sowie moderiert. Auch dabei war unser grüner Direktkandidat Michel Zörb für (WK 172) Gießen-Vogelsberg (s. links).

Das Thema des Abends richtete sich passend an die Zuschauerschaft des Abends aus, es ging um die Landwirtschaft. Es wurden Entwicklungsperspektiven für Landwirt*innen sowie aktuelle Probleme angesprochen. Vor Ort waren ungefähr einhundert Landwirt*innen aus der Region anwesend, die ihre Interessen, die gerade heiß diskutiert werden mit den Direktkandidaten zu teilen und zu diskutieren. Es wurden einige Fragen gestellt und auch beantwortet.

Ein großes Thema war vor allem das Thema Bürokratie und die Erhebung vieler statistischer Daten, wo viele Landwirt*innen nicht mehr verstehen können, warum diese so dringend gebraucht werden. Vor allem würde das ständige Sammeln von Daten diese bei ihrer praktischen Arbeit hindern und diese somit zusätzlich erschweren.

Wichtig war auch der Einfluss von der Trasse Rhein-Main-Link, der Strom aus Niedersachsen nach Hessen und besonders in die Wirtschaftszone Rhein-Main bringen soll. Michel Zörb machte trotz gewisser Einschränkungen für die lokalen Landwirt*innen, die evtl. Land verlieren würde, darauf aufmerksam, dass man den Wirtschaftsstandort in Rhein-Main nicht vernachlässigen sollte und an den Ausbauzielen festhalten sollte. Kritisiert wurde hierbei aber auch, dass entsprechende Ausgleichszahlungen an landwirtschaftliche Betriebe nicht dem Niveau aus anderen Bundesländern entsprechen würde, und dieses auch deutlich höher sein könnten.

Auch wurde über den ständigen Preisdruck gesprochen, welcher die Bäuer*innen zwinge zu möglichst günstigen Bedingungen zu produzieren, man sieht hierbei kommende Bedenken auch im Hinblick auf das MERCOSUR Abkommen mit Südamerika, wenn dortige Landwirt*innen beispielsweise einfachere Voraussetzungen haben würden und dann billiger Fleisch und Soja usw. nach Europa importieren könnten.

Ein weiteres Thema, welches desöfteren emotional geführt wird, war der Wolf. Viele Schäfer*innen und Weidetierhalter*innen beklagten die derzeitige Situation, in der der Wolf eine große Bedrohung für ihre Herden darstelle und man sich einen besseren Schutz gegenüber Wildtieren, sowie auch dem Waschbären wünsche, sowie mehr geschultes Personal, welches sich darum kümmere.

Insgesamt war der Abend kontrovers, bereichernd und ein sinnvoller Austausch mit unseren lokalen Landwirt*innen. Das Abschlussplädoyer war aber vor allem, das Ansehen der Bäuer*innen insgesamt zu würdigen. Einer Arbeit, die sich nicht mehr viele von uns verschreiben würden, aber dennoch für unser Überleben sorge. Deswegen wäre das finanzielle und arbeitswürdigende Überleben der Menschen in unserem Land sehr angebracht, die diese Berufstätigkeit auch noch heute ausführten.

Text und Bild von Fabian Josten

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