Ein Vortrag zum aktuellen Zustand des Waldes im Raum Pohlheim/Lich brachte am Freitagabend, den 14. Februar Grüne Parteimitglieder aus Pohlheim und Interessierte im Gasthaus „Grüner Baum“ zusammen. Neben dem Referenten, war auch Michel Zörb, der Grüne Bundestagsdirektkandidat für Gießen-Vogelsberg vor Ort für eine anschließende Diskussion.
Zuerst ging der lokale Experte, welcher den Vortrag am Abend hielt, historisch auf die Entwicklung des Waldes in Zentraleuropa in den letzten 100 Jahren ein. Er machte die Bedeutung auch von Napoleon sichtbar, der für seine Kriege in Europa einiges an Holz verbrauchte, um seine Kriegsgeräte zu entwickelt. Daraufhin entwickelte sich nochmals eine andere Art von Wäldern in Deutschland.
Aber besonders durch die heutigen klimatischen Veränderungen auf der Welt, verändert sich unser Wald auch mit. Immer häufiger sehen wir große kahle Flächen, dort wo damals tiefster und dunkler Wald war. Die damals so bedeckten Waldflächen ähneln optisch zunehmend Katastrophengebieten. In Bezug auf die veränderte Trockenheit der Böden und zu viel gleich gepflanzter Baumarten auf plantagenähnlichen Waldgebieten, veränderte sich der Wald durch den Menschen.
Auch, wenn sich der natürliche Wald gut von alleine entwickeln könne, so der Experte, braucht dieser jetzt, vor allem durch den so großen Eingriff des Menschen, noch viel eher unsere Hilfe. Denn sonst habe er einen großen Nachteil. Außerdem würden viele Wälder hier bei uns forstwirtschaftlich genutzt werden. Es sei wichtig verantwortlich mit dem Lebensraum Wald umzugehen und diesen gegenüber Gefahren besser zu schützen.
Viele Experten seien sich sicher, dass es vor allem Mischwälder braucht, also mindestens 5 verschiedene Arten von Bäumen, um einen Wald resistenter gegenüber Schädlingen und Trockenheit zu machen. Es müssten aber genau hierbei viele verschiedene Faktoren miteinander abgewogen werden, damit ein Baum auch möglichst lange hält. Baumschulen seien, laut Experte, keine ideale Lösung, weil man nicht wisse, wie sich der bereits herangewachsene Baum an einem ganz anderem Ort, mit den dortigen Ressourcen und Bedingungen auskomme. Es müsse direkt am richtigen Ort geplanzt werden, vor allem mit der Sicherheit, dass der Baum nicht einfach nach 15 Jahren wieder absterbe.
Anschließend nach dem Vortrag, der mit einer Diashow voller interessanter Fotos aus dem Alltag des Waldexperten begleitet wurde, wurde noch offen mit dem Referenten sowie den Direktkandidaten Michel Zörb diskutiert.
Text und Foto von Fabian Josten
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